Aus JeKi wird JeKits

Ein voller Erfolg: So lautet die einhellige Bilanz zum Pilotprojekt "Jedem Kind ein Instrument", kurz JeKi. Sechs Wuppertaler Grundschulen haben sich an dem musikalischen Experiment beteiligt, das als Modell-Projekt des Landes nur dem Ruhrgebiet vorbehalten war, das aber dank der Unterstützung durch die Jackstädt-Stiftung auch in Wuppertal angeboten werden konnte. (WZ 30.6.2010)

Im Schuljahr 2007/2008 gingen sechs Grundschulen in sechs unterschiedlichen Stadtbezirken an den Start - JeKi als Kooperationsprojekt zwischen der Bergischen Musikschule und den jeweiligen Grundschulen. Vier Jahre waren für die Pilotphase eingeplant, im vierten Jahr sollten insgesamt 600 Kinder bei JeKi mit dabei sein, so die Vereinbarung mit der Stiftung.

Seit Beginn des Schuljahres 2007/2008 bietet auch die GGS Am Dönberg in Kooperation mit der Bergischen Musikschule allen Schülerinnen und Schülern die Teilnahme an diesem Projekt an. Unterstützt durch die Jackstädt-Stiftung haben alle Kinder die Möglichkeit, kostengünstig und innerhalb ihres Stundenplans ein Musikinstrument ihrer Wahl zu erlernen.
Im ersten Schuljahr erhalten die Kinder eine spielerische Einführung in die Musik. Sie lernen eine Vielzahl an Instrumenten kennen (z.B. Gitarre, Geige, Blockflöte, Querflöte, Klarinette, Cello, Trompete, Keyboard, Schlagzeug) und wählen dann ein Instrument aus. In der zweiten Klasse erhalten die Schülerinnen und Schüler ihr ausgewähltes Instrument als kostenlose Leihgabe der Bergischen Musikschule für den Unterricht und das Üben zu Hause. In kleinen Gruppen von fünf bis acht Kindern erhalten sie von fachlich qualifizierten Instrumental-lehrerInnen Anleitung, das Instrument zu erlernen.

Ab der dritten Klasse findet der Instrumentalunterricht jetzt bei der Bergischen Musikschule statt. Zusätzlich haben die Kinder die Möglichkeit, im Ensemble der Schule (geleitet von der Bergischen Musikschule) das Zusammenspiel mit anderen Instrumenten zu erlernen. Die jeweiligen Klassen üben hier gemeinsam mit allen vertretenen Musikinstrumenten moderne und klassisch orientierte Orchesterstücke ein, die bei verschiedenen Gelegenheiten einem Publikum vorgestellt werden.

Neben der Fähigkeit, ein Instrument zu erlernen, wird durch dieses Angebot das soziale Miteinander gefördert. So durften wir erleben, dass in einer Situation, als der Ensemblelehrer sich verspätet hatte, 25 Kinder in der Lage waren, sich auch ohne den Lehrer zu organisieren, indem 1 Kind die Rolle des Dirigenten übernahm und alle anderen zu diesem Dirigat ihr Stück spielten.

JeKits seit dem Schuljahr 2017/18

„JeKits“ – Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“ ist ein Programm in der Grundschule, das auf der Kooperation von Schule und außerschulischem Partner (wie z.B. einer Musikschule oder einer Tanzinstitution) basiert. Mit dem Programm werden alle Kinder einer JeKits-Schule erreicht. JeKits hat drei alternative Schwerpunkte: Instrumente, Tanzen oder Singen. Es ist das landesweite Nachfolgeprogramm von „Jedem Kind ein Instrument“(JeKi). Alle Kinder des ersten Schuljahres nehmen im ersten Jahr kostenlos an dem Programm teil. Innerhalb des Stundenkontingentes der ersten Klasse wird eine von zwei Musikstunden des Stundenplans im Tandem mit der JeKits-Lehrerin und der Musiklehrerin der Schule unterrichtet. Der Unterricht ist verpflichtend und kostenfrei. An der GGS Am Dönberg wurde der Schwerpunkt Jedem Kind ein Instrument festgelegt. So lernen die Kinder im ersten Jahr alle Instrumentengruppen kennen, um sich dann für ein Instrument entscheiden zu können. In Musikforschergruppen werden Bau- und Spielweise der Instrumente erprobt und Rhythmusbausteine kennengelernt.
Das erste JeKits-Jahr findet normalerweise erst im 2. Schuljahr statt. Die ehemaligen JeKi-Schulen verbleiben aber in der Tradition, dass JeKits mit dem ersten Schuljahr beginnt.

Das zweite JeKits-Jahr (JeKits 2) bildet eine Weiterführung und Vertiefung für alle interessierten und angemeldeten Kinder. Aufbauend auf JeKits 1 findet das gemeinsame Musizieren oder Tanzen im „JeKits-Orchester“, „JeKits-Tanzensemble“ bzw. „JeKits-Chor“ statt. Begleitend erweitert der JeKits-Unterricht die Kompetenzen im Instrumentalspiel, Tanzen oder Singen. Am Ende des Schuljahres findet eine Abschlusspräsentation statt. Der Unterricht wird durch Lehrkräfte des außerschulischen Partners erteilt und umfasst wöchentlich zwei Unterrichtsstunden, die nunmehr nicht mehr kostenfrei und auch nicht mehr im Stundenkontingent der Schulen integriert sind. Der Unterricht ist freiwillig und kostenpflichtig.

Die zwei Unterrichtsstunden gliedern sich beim instrumentalen Schwerpunkt wie folgt auf:
In der ersten Stunde haben die Schüler/innen in Kleingruppen von 5-8 Kindern Unterricht auf dem von ihnen gewählten Instrument. In der 2. Stunde findet ein JeKits-Orchester statt, in dem alle von den Kindern gewählten Instrumentengruppen gemeinsam musizieren. Dies ist das Besondere und Neue an JeKits, direkt von Anfang an wird gemeinsam im großen Ensemble gespielt. Der JeKits-Unterricht findet – so es möglich ist – im Anschluss an den schulischen Unterricht in der Grundschule statt, so dass die Kinder nicht noch einmal wiederkommen müssen.

Die zentralen Ziele:

Gemeinsames Musizieren und Tanzen von Anfang an:
JeKits will Kindern die Erfahrung des Instrumentalspiels, des Tanzens oder des Singens als ästhetisches Handeln in der Gruppe ermöglichen.

Kulturelle Teilhabegerechtigkeit:
JeKits will möglichst vielen Kindern in Nordrhein-Westfalen, unabhängig von ihren persönlichen und sozio-ökonomischen Voraussetzungen, den Zugang zu musikalischer bzw. tänzerischer Bildung eröffnen.

Impuls für die kommunale Bildungslandschaft:
JeKits will die kommunale Bildungslandschaft mit einer systematisch gepflegten Kooperation von Schule und außerschulischen Partnern nachhaltig bereichern.

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